Vom Boden in den Sattel
Egal in welchen Sattel wir steigen, das Pferd sollte vom Boden aus auf seine Aufgaben vorbereitet werden. Reiten ist viel mehr als nur draufsitzen und kein Kraftaufwand oder Zweikampf. Der Reiter darf das Pferd in keine Haltung zwingen, die das Pferd nicht selber annehmen kann. Alle Arbeiten und Ausbildungen sollen zum Ziel haben, das Pferd in seinem natürlichen Gleichgewicht zu schulen. Es muss sich taktrein, zwanglos und losgelassen bewegen. Das Gewicht in der Hand des Reiters soll nicht mehr Gewicht sein, als das der Zügel. Ein stolzes Pferd trägt sich selbst, aufrecht und leicht in einer gesunden, ausbalancierten Haltung, die es selbstständig und gerne annimmt. Auch beim Reiten wird in kleinen Schritten gearbeitet, Psyche und Lernverhalten des Pferdes berücksichtigt. Keine langen, kraftraubenden Einheiten, sondern überlegte, sinnvolle Lernschritte.
"Reitkunst ist vollkommenes Verstehen und Harmonie zwischen Pferd und Reiter.
Diese Harmonie erlaubt dem Pferd, ohne Verspannungen und Blockaden in Muskeln oder Gelenken zu arbeiten, was es befähigt, alle Bewegungen mit geistiger und körperlicher Lust, Losgelassen und im Takt auszuführen." Nuno Oliveira 1925-1989
"Will jemand sein für den Krieg taugliches Pferd einmal so reiten, dass es prächtiger wirkt und von allen Seiten bewundert wird, muss er davon Abstand nehmen, das Pferd mit dem Zügel im Maul zu reißen und es mit Sporen und Gerte zu bearbeiten, wie es die großen Masse in der Meinung tut, so dem Pferde ein prächtiges Aussehen zu geben. Diese Leute bewirken nämlich genau das Gegenteil von dem, was sie wollen."
Xenophon 430-354 v. Ch. (10.1 alte Meister neu belebt Dr. Phil. Klaus Widdra)
"Reiten ist erst dann eine wahre Freude, wenn du durch eine lange Schule der Geduld, der Feinfühligkeit und der Energie gegangen bist, die dir das Pferd erteilt." Rudolf G. Binding 1867-1938 (Reitvorschrift für eine Geliebte)
"Es gibt eigentlich nur zwei Reitweisen - gutes und schlechtes Reiten"
Arthur Kottas-Heldenberg