die Sache mit dem Sitz

05.03.2021

auf der Suche nach dem richtigen Sitz finden wir auch über dieses Thema die unterschiedlichsten Betrachtungsweisen.

Vom Dreipunktsitz (auf beiden Sitzbeinknochen und dem Scharmbeinknochen), zum Zweipunktsitz (auf den beiden Sitzbeinknochen), über den Drehsitz (Belastung des jeweiligen inneren Sitzbeinknochen), bis hin zum lockerem Sitz oder der ruhige Sitz, in die Bewegungsrichtung des Pferdes sitzen oder auch gegen die Bewegungsrichtung des Pferdes sitzen...

Wer darüber nachdenkt befindet sich schon auf einem guten Weg und dazu packen wir das Gefühl.

Sitze ich auf einem Pferd oder Pony muss ich mich erstmal "einfühlen".

Sitze ich nur "auf" dem Pferd oder sitze ich "in" der Bewegung?

Schleudert mich das Pferd mit seiner Bewegung herum, kann ich nicht harmonischen sitzen. Es fehlt dem Pferd an eigener Balance. 

Sitze ich auf einem "Rückengänger" fühle ich die Bewegung des Pferderückens pendeln, ich fühle den angehobenen Brustkorb des Pferdes und ich sitze gefühlt vor dem Pferd. Das Pferd nimmt mich in seiner Bewegung mit, der ich weich und locker folgen kann.

Ziemlich oft stehen wir uns selbst im Weg. Ein gespanntes gerade sitzen wollen, gezieltes innen sitzen oder sogar ein anschieben wollen, führt oft zu falscher Anspannung bei uns und zur Verspannung beim unserem Pferd. Ein hochziehen des Absatzes blockiert unsere Hüfte und das Pferd kann nicht mehr locker vortreten. Ein vermehrtes Treiben mit dem inneren, hochgezogenem Schenkel schiebt den Reiter oft auf die äußere Pferdeseite. Beißen wir die Zähne zusammen, blockieren wir auch unsere Hüfte und eine blockierte Reiterhüfte, blockiert die flüssige Bewegung des Pferdes. Permanentes Treiben mit den Reiterschenkeln blockieren das Pferd und erziehen es zum Schenkelgänger. 

Ein junges Pferd darf ich erstmal nur in seiner Bewegung begleiten. Mein Sitz muss variabel sein, angepasst an das jeweilige Pferd. Der Reitersitz ist eine Hilfestellung, er begleitet oder unterstützt das Pferd. Ich muss dem Pferd mit meinem Sitz helfen seine Balance zu finden und diese zu erhalten. Das Reitergewicht muss angenehm für das Pferd sein. Die Muskel im Pferderücken sollen ungehindert an- und abspannen und das Pferd soll seinen Brustkorb anheben. Somit muss der Reitersitz dynamisch und locker mitschwingen. Der Reiter muss ausbalanciert und auch in seinen Gelenken völlig locker sein. Die Aufwärtsbewegung des Pferderückens muss der Reiter auch nach oben durchlassen. Die Bewegungen der Pferdes kann ich mit meinem Becken verkürzen, punktuell einsetzen um Bewegungen abzufangen, mich aktiv aufrichten für Bewegungen nach oben oder großflächiger einsitzen um es dem Pferd leichter zu gestallten.

Jedes Pferd ist anders und jeder Reiter. Fühlen macht den Meister.

Aber alle Bewegungen des Pferdes muss ich über eine fühlende Reiterhand wieder hinauslassen.

Und die Sache mit der Hand folgt...  

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